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Begau - Auf der Weide
Die Straße „Auf der Weide“ ist eine Stichstraße. Sie zweigt von der Straße „Alter Römerweg“ ab und führt in südöstliche Richtung bis zu einem Wendeplatz. Die Straße erhielt 1934/35 den Namen Gneisenaustraße nach dem preußischen Feldherrn Neidhardt von Gneisenau (1760 – 1831), der ab 1806 entscheidend an der Bildung eines preußischen Volksheeres auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht mitwirkte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte der Hoengener Gemeinderat den Namen in Arthur-May-Straße. Arthur May (1895 – 1933) war bis 1933 Herausgeber der „Arbeiterzeitung“ der Aachener Sektion der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 und der darauf folgenden systematischen Verfolgung und Verhaftung der Gegner des Naziregimes gelang es Arthur May unterzutauchen. In Aachen erkannte und denunzierte man ihn. In der Nacht zum 23. Mai 1933 wurde er verhaftet und von der nationalsozialistischen Hilfspolizei (HIPO) ermordet.
Nach kontroversen Diskussionen im damaligen Hoengener Gemeinderat über die Berechtigung von Straßennamen nach linkssozialistischen Persönlichkeiten erfolgte 1946 eine erneute Änderung der Straßenbezeichnung. Man wählte als neuen Straßennamen die politisch unverfängliche Bezeichnung „Auf der Weide“. Das Begauer Gebiet galt schon seit dem Mittelalter als Allmende (Gemeingut) der angrenzenden Orte Kinzweiler, Sankt Jöris, Neusen, Hoengen und der Herrschaft Warden. Dieses Gebiet nutzten die Bewohner der Dörfer bis zum Jahr 1934/35 teilweise als Weideland für ihr Vieh.
